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 ![[the author]](../../common/images/Andre-Pascual.jpg)  von  André Pascual
 <apascual(at)club-internet.fr>
 
 Über den Autor:
 
 Ursprünglich Industriezeichner, mittlerweile Professor
    für automatische Fertigung, unterrichtet er CA-Design.Graphische Datenverarbeitung, vorwiegend in 3D, ist eine seiner
    Leidenschaften.
 
 Übersetzt ins Deutsche von:
 Bernhard Spanyar <bspa(at)gmx.de>
 
 Inhalt:
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QCAD: Technisches zeichnen unter Linux
 ![[Illustration]](../../common/images/article132/QCADillustration.gif) 
Zusammenfassung:
QCad ist ein CAD-Programm (Computer Aided Design - computerunterstütztes
Zeichnen), mit dem man leicht technische Zeichnungen oder Pläne erstellen und
modifizieren kann.
    
     
Allgemeine Anmerkungen
Unter einem "Plan" versteht man jede präzise ebene Darstellung eines reellen
Gegenstandes zum Zweck des Entwurfs oder seiner Produktion. Die Dimensionen
jedes Elementes, aus denen die Zeichnung besteht, müssen exakt eingehalten
werden, ungeachtet des Darstellungsmaßstabes. Das unterscheidet ein
CAD-Programm von einem vektorbasierenden Illustrationstool wie Sketch,
Illustrator oder CorelDraw, deren Bestimmung eine mehr oder minder getreue
Darstellung der Realität ist. Mit CAD produziert man einen Plan, der
zuallererst exakt sein muß. Bei der Illustration (Draw) produziert man vor
allem ein ästhetisches Bild.
     
Installation von QCad
    Die für diesen Artikel verwendete Version qcad-1.4.x ist bei
    Redhat und Mandrake als fertiges Paket auf der Applikations CD
    enthalten. Andere Distributionen enthalten sicher ähnliche
    Pakete. Man kann die neuste Version von http://www.qcad.org/ herunterladen.
QCad basiert auf der QT-Bibliothek von
TrollTech in der Version 2.2.
     
Ein wenig Theorie
Bevor man seinen ersten Plan beginnt, ist es nötig sich mit bestimmten
Konzepten und Definitionen des CAD auseinanderzusetzen.
     
Die Elemente:
Ein Element ist ein Stück Linie, welches im Programm definert ist durch seine
Art (Segment, Bogen...), seine geometrischen Positionseigenschaften
(Vertikalen, Tangenten), Anfangs- und Endpunkte die seine Ausdehnung
bestimmen (Verankerung an Schnittpunkt, Koordinaten, Zentrum...), seine
Attribute (Farbe, Dicke, Linientyp) und seine Zugehörigkeit zu einer
Arbeitsfläche bzw. Layer.
Ganz allgemein muß man, um eine Element zu konstruieren, folgendes tun:
    
      - Arbeitspause [Layer] wählen.
- Attribute definieren
- die Form aussuchen: Gerade, Segment, Kreis, Ellipse, Punkt,
      Kurve, Schraffierung, Text ...
- Die geometrischen Rahmenbedingungen der Konstruktion
      festlegen: horizontal, schräg, konzentrisch, senkrecht
      ...
- Die Rahmenbedingungen der Verankerung festlegen: durch das
      Zentrum führend, Mitte, Randbereich ...
Es läuft darauf hinaus, einen virtuellen, aber eindeutigen
    Satz der folgenden Art zu konstruieren: Kreis mit Radius X
    führt durch äußeren Punkte eines Elements, das man durch einen Mausklick
ausgewählt hat etc...
    Diese Punkte müssen
    durch einen <Linksclick> der Maus nahe am vorgesehenen Punkt
    festgelegt werden, welche wiederum ausgesucht werden müssen
    unter denen, die das System anbietet. Je nach gewählter Form
    (Kreis, Linie) bietet QCad automatisch mögliche Punkte
    an die das Element fixieren. Kein anderes Programm bietet diese
    Feature.
    
    Zum Beispiel, der Satz Horizontale Gerade, durch die Endpunkte
    eines anderen Elementes wird in QCAD mit folgenden Menüs
    gezeichnet: 
    
      
       ![[qcad00.png]](../../common/images/article132/qcad00.png) 
    
    
     
Die Layer (Lagen):
    Anderswo als Ebenen, Schichten, Pläne und Pausen bezeichnet,
    bezeichnen die Layer tatsächlich virtuelles gestapeltes
    Zelluloid . JedesZelluloid enthält einen Teil der Zeichnung,
    als Ganzes erkennt man es, wenn man von oben auf den Stapel sieht,
    dank der Transparenz. Eine Pause kann im Stapel verschoben werden,
    entnommen (was nur den Teil der Zeichnung betrifft, den es
    enthält), eingefroren oder unsichtbar gemacht werden. Der
    Layer, auf dem man arbeitet, ist der einzig aktive in diesem
    Moment. Die Operationen, die man durchführt, betreffen nur
    ihn. 
     Sobald man einem Layer Farbattribute, Strichtypen oder
    Strichdicken zuweist, erhalten alle Element, in diesem Layer diese
    Attribute als Default. Bei der Erstellung einer komplexen Zeichnung
    wird man einen Layer nach dem anderen bearbeiten, was es erlaubt,
    einen gewissen Teil sichtbar oder unsichtbar zu machen, nur ein
    Stück zu drucken, nichts anderes ausser diesem zu
    modifizieren.
     
Die Statuszeile
    Die Statuszeile befindet sich im unteren Teil des Hauptfensters.
    Sie ist nicht spezifisch für CAD Programme, aber trotzdem
    unerlässlich. Da es tatsächlich so ist, daß das
    Ergebnis eines Kommandos mehrere nachfolgende Operationen in einer
    definierten Ordnung nach sich zieht, zeigt das Programm in der
    Statuslinie die nachfolgende Operation an, die es von Ihnen
    erwartet, und das bis zum Ende. Es ist deshalb absolut notwendig,
    die Informationen, die in der Statuszeile enthalten sind, zu lesen,
    wenn man nicht riskieren will, abbrechen zu müssen mit der
    Feststellung, daß dies ein +-@-#!! Programm ist.
    In CAD ist das Ergebnis präzise, wenn der Zeichner
    systematisch arbeitet.
    
    
      
       ![[qcad01.png]](../../common/images/article132/qcad01.png) 
    
    
     
     
Die Zeichenmethoden
    Es gibt mehrere Möglichkeiten vorzugehen, mindestens zwei
    davon sind hervorragend. Beide benutzen das Konzept der Skizze
    basierend auf nicht-dimensionierten Geraden, aber mit exakten
    relativen Positionen. Diese Geraden, heißen
    Konstruktionsgeraden in DMT oder SolidWork, und Geometrien in
    TSCadDraw.
    
    Die erste Methode besteht darin, ein Profil zu erstellen, indem man
    sich auf diese Geraden stützt durch verkettete Segmente, auch
    Polylinien genannt, zeichnet. Die Übung, deren Realisation im
    Rest des Artikels vorgestellt wird, greift darauf zurück.
    
    Die zweite Methode besteht darin, ein Profil zu definieren, indem
    man die Geraden an passenden Überschneidungen anpasst. Um das
    inQCad zu machen, muß man <edit><Trim two
    object> auswählen, dann auf den zu erhaltenden Teil des
    ersten Elements klicken und schließlich auf das Element das
    von dem Element geschnitten wird klicken.
    
    
    
      
       ![[qcad02.png]](../../common/images/article132/qcad02.png) 
    
    
     
    
    In dieser Abbildung, wie in den folgenden, zeigen die gelben
    Kästen die ausgewählte Funktion an (ANMERKUNG: Nicht von
    QCad selbst koloriert) und die blauen Kreuze zeigen Ecken
    an, auf die man klicken kann. Mit der Funktion <Trim object>
    passt man ein Element mit Bezug auf ein Anderes an. Es ist wichtig
    zuerst auf ( 1) zu klicken, den zu erhaltenden Teil des
    anzupassenden Elements, und dann auf ( 2), das Element, das
    das Erstere schneidet. 
    
     Für die Funktion <Abschrägung (Bevel)>, ist es
    wichtig, vorher die X und Y Werte der Kante festzulegen, und
    schließlich auf die abzuschrägende Element zu klicken.
    Das Vorgehen ist dasselbe für eine Abrundung mit der Funktion
    <Round>. Man sollte auch festhalten, daß QCad
    versucht, dem Operator vorauszueilen oder in der Entscheidung zu
    helfen; wenn eine Funktion aktiviert wurde, die die Auswahl einer
    Element benötigt, um fortgeführt zu werden, dann
    modifiziert QCad die Farbe derjenigen Element, die Nahe am
    Mauszeiger liegen, und zeigt damit an, daß man diese mit
    einem < Linksklick> auswählen kann. Genauso geht es auch
    mit den Verankerungspunkten, die rot koloriert werden. Der
    <Rechtsclick > macht die Operation in der Ausführung
    nichtig und erlaubt es, bis zum Hauptmenü zurückzugehen.
    Die folgende Abbildung zeigt das Ergebnis dieser verschiedenen
    Anpassungen.
    
    
      
       ![[qcad03.png]](../../common/images/article132/qcad03.png) 
    
    
     
     
Praktische Umsetzung
    Um ein Programm kennenzulernen, gibt es nichts besseres als es zu
    benutzen. Versuchen wir, eine Zeichnung zu realisieren, die
    inspiriert ist vom Logo von SEV Marchal, das ich normalerweise
    für meine Anfängerkurse in numerischer Steuerung benutze.
    Mit DMT10 von Mécasoft zeichnet es sich in weniger als 5
    Minuten, Anmerkungen inklusive. 
    
      
       ![[qcad04.png]](../../common/images/article132/qcad04.png) 
    
    
     
     
Einführung eines Formblattes
    Dies ist nicht unbedingt notwendig für die Übung, aber
    eine technische Zeichnung gehorcht Normen, die unter anderem die
    Ansichtsweise und den Aspekt des Formblattes (Rahmen und
    Datenblock) definieren.
    
     Hier benutze ich ein Format, das von DMT 10 kommt und nach DXF
    umgewandelt wurde, dem einzigen Dateityp, den QCad lesen und
    erzeugen kann, was wiederum den Austausch in beide Richtungen mit
    allen CAD - Programmen der Welt garantiert.
     Einmal das Format geladen, hat man eine Abgrenzung der Zeichenzone
    mit einer Nullreferenz in der Mitte der Fläche. Es empfiehlt
    sich, die unnötigen Layer zu entfernen, diejenigen umzubennen,
    die das Format enthalten und diejenigen hinzuzufügen, die im
    folgenden Paragraphen aufgeführt werden. 
    
      
       ![[qcad05.png]](../../common/images/article132/qcad05.png) 
    
    
     
    
     
Verwalten der Layer
    Indem man auf die Icon klickt, die mehrere gestapelte Seiten
    darstellt, öffnet man rechts vom Fenster die Zone der
    Layer-verwaltung (Ebenenverwaltung). Der ausgewählte Layer
    wird der aktive; er erscheint mit größerer Helligkeit.
    Das Auge neben dem Namen des Layers erlaubt es, diesen sichtbar
    oder unsichtbar werden zu lassen. Das offene Auge ganz rechts am
    Bildschirm macht alle Layer sichtbar, genauso wie das geschlossene
    Auge sie unsichtbar macht. Das Pluszeichen fügt einen Layer
    zur Liste hinzu, das Minuszeichen entfernt den ausgewählten
    Layer, das Symbol REN erlaubt, den gewählten Layer
    umzubenennen und der Mülleimer löscht alle leeren Layer.
    Jetzt brauchen wir einen Layer <Format A4>, die den Rahmen
    enthält, einen Layer <Trait (Zeichnung)>, der die
    Zeichnung in der Frontalansicht enthält und einen Layer <
    Cotation (Anmerkungen)>, der die Maße der Zeichnung
    enthält. 
    
      
       ![[qcad06.png]](../../common/images/article132/qcad06_t.png) 
    
    
     
     
Eine vertikale Referenz festlegen
    Diese Gerade geht durch den Ursprung (die Null) und gestattet die
    Konstruktion von Parallelen auf der X-Achse. Zunächst
    aktivieren Sie den Layer <Trait (Zeichnung)>; dann
    wählen Sie einen kontinuierlichen Strichtyp mit Dicke 1 und
    Farbe Rot (Punkt 5) aus, dann konstruieren Sie den "Satz"
    <Gerade> <Vertikale (1)> <durch absolute Koordinaten
    führend (2)> <0,0 eingeben (3)> <Linksklick>.
      
    
      
       ![[qcad07.png]](../../common/images/article132/qcad07_t.png) 
    
    
     
    
     
Eine Parallele zu 60 erstellen
    Wenn nötig, gehen Sie zurück zum Hauptmenü mit mehreren
    Rechtsklicks und konstruieren folgenden Satz: <Gerade>
    <Entfernt (Create parallels)><60 eingeben> und
    nähern Sie sich der Positionsmarke der ersten Referenzgeraden. Sie
    wird daraufhin grau und durchsichtig und entsprechend der Position
    des Pointers schlägt QCad vor, die Parallele zu
    erstellen, entweder zur Rechten oder zur Linken der Referenz.
    Positionieren Sie den Pointer leicht zur Linken und
    <Linksclick>. Eine Gerade in Cyan wird angelegt.
      
    
      
       ![[qcad08.png]](../../common/images/article132/qcad08.png) 
    
    
     
     
Die anderen Geraden konstruieren
    Die Funktionen sind meistens modal, das heißt, daß sie
    aktiv sind, solange sie nicht von einer anderen ersetzt werden.
    Demzufolge ist <Gerade> <Entfernt von> weiterhin aktiv.
    Es reicht, den Wert 60 durch 50 (Vertikale 2) zu ersetzen und zu
    klicken, und dann 50 durch 25 (Vertikale 3) zu ersetzen und dann zu
    klicken. Fahren Sie genauso fort für die horizontalen Geraden,
    die definiert werden mit Bezug auf die Referenz bei 0 (Horizontale
    4). Zeichnen Sie die Horizontalen (5) und (5') mit Entfernung 60,
    dann (6) mit Entfernung 30, und schließlich (7) mit
    Entfernung 40.
      
    
      
       ![[qcad09.png]](../../common/images/article132/qcad09_t.png) 
    
    
     
     
Die linke Hälfte des Profils konstruieren
    Wir verlassen uns dabei auf die Konstruktionsgeraden, die wir
    gerade gezeichnet haben. Man muß wieder zurück ins
    Hauptmenü mit <Rechtsklick> und wählt aus
    <Gerade (submenu lines)> <Polylinien (Create lines)>
    <durch die Kreuzung führend (Snap automatically to
    ...)>. Von diesem Moment an, sobald wir den Mauszeiger nahe bei
    einer Kreuzung von Geraden positionieren, wird diese durch einen
    roten Kreis markiert. Wenn diese Kreuzung geeignet ist als Beginn
    eines Zeichensegmentes, dann machen Sie <Linksklick>, bewegen
    sich bis zur nächsten Kreuzung und machen erneut
    <Linksklick>. Ein Segment ist gezeichnet. Aber da die
    Funktion modal ist, wird dieser letzte Punkt, der das Ende des
    Segments ist, das wir gerade gezeichnet haben, gleichzeitig auch
    der Anfang des nächsten Segments sein. Das erlaubt das
    Zeichnen von geschlossenen Konturen, unerlässlich für
    eine Schraffur. Wenn man sie einmal nicht für ein
    zusätzliches Segment braucht, dann unterbricht ein
    <Rechtsklick> die aktive Funktion, beendet sie aber nicht.
    Also, für dieses 1/2 Profil, wählen sie einen
    kontinuierlichen Strichtyp, Dicke 2 und Farbe Blau wie aufgezeigt
    in Punkt 1 auf Abbildung QCad10 (unten). Dann <Linksklicken> auf 2,
    3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und schließlich <Rechtsklicken>.
    Das 1/2 - Profil ist fertig. Einfach!
    
    
      
      
       ![[qcad10.png]](../../common/images/article132/qcad10.png) 
    
    
     
    
     
Das Ergebnis editieren
    Man versteht unter Editieren jegliche Modifikation von etwas
    Existierendem. Eine Einpassung oder eine Abschrägung zu einem
    gezeichneten Profil hinzufügen, oder ein Segment löschen,
    das sind alles Modifikationen. Was auch immer die anzubringenden
    Änderungen sind, eine generelle Herangehensweise ist zu
    respektieren. Zuerst wählen Sie die Funktion <Edit (1)>
    aus, die ein Untermenü aller möglichen Modifikationen
    öffnet. Wählen Sie die gewollte Funktion aus, zum
    Beispiel <Löschen (2)>, die ein Untermenü zur
    Auswahl öffnet: Kontur, alle Elemente, Eines nach dem Anderen
    ... . Dies erlaubt, den Umfang der Modifikation zu wählen.
    Wenn man zum Beispiel auswählt <Eines nach dem Anderen (Tag
    single element) (3)>, Designer Element (4) und dann der Aktion
    zustimmt mit einem <Linksklick> auf das Pfeilicon (5), dann
    wird das gewählte Element gelöscht. Beachte Sie bitte,
    daß die Funktion <Eines nach dem Anderen> ein Toggle
    ist: wenn man auf ein Element klickt, dann wird es gewählt,
    nochmal daraufklicken und es wird "ent-" wählt. Dies erlaubt
    es, bestimmte Element aus einer globalen Selektion herauszunehmen.
    
    
      
      
       ![[qcad11.png]](../../common/images/article132/qcad11.png) 
    
    
     
    
     
Die Basis des Ohrs einpassen
    Zurückkommend zum Haupmenü, löschen wir die
    Konstruktionsgerade, benannt 1 auf der Abbildung QCad12, und
    wählen <Edit> <Verbinden (Round)> <Radius
    10> <Einpassen (trimming)>. Wir bestimmen die
    einzupassenden Elemente, dann bewegen wir den Mauszeiger nahe an die
    zu erstellende Abrundung. Qcad schlägt dann
    mögliche Lösungen vor. Wenn eine passende Abrundung
    vorgeschlagen wurde, ein <Linksklick> hält die
    Abrundung fest und passt die Element an.
    
    
      
      
       ![[qcad12.png]](../../common/images/article132/qcad12.png) 
    
    
     
     
Das spiegelbildliche 1/2 Profil erstellen
    Mit einem bestehenden 1/2 Profil wäre es unsinnig, ein
    weiteres zu zeichnen, deshalb genügt es, ersteres symmetrisch
    zu duplizieren, um ein komplettes Profil zu erhalten. Wir
    wählen <Edit> <Spiegelung (Mirror Object)>
    <Zusammenfassen (Tag Range)> <Punkt (Snap to nothing)>
    und zeichnen ein Fenster um das 1/2 Profil (gelbe Einrahmung in
    Abbildung QCad13). Das Profil ist ausgewählt: Es wird rot. Wir
    führen einen <Rechtsklick> aus: Wir kommen zum
    ausgewählten Untermenü zurück. Wir validieren, indem
    wir auf das Pfeilicon klicken. Wir kommen erneut zurück zum
    Verankerungsuntermenü: Wir wählen <Endpunke
    (Snap to endpoints)> und bestimmen die Punkte 1 und 2 in der
    Abbildung QCad13 (nächstes Bild). Eine Dialogbox "Mirror" erscheint. Wenn man darin
    den Wert 0 eingibt, wird das 1/2 Profil verschoben, wenn man den
    Wert 1 eingibt, wird es dupliziert. Deshalb muß man den Wert
    1 eingeben und auf <Ok> klicken. Und das Profil ist fertig.
      
    
      
       ![[qcad13.pnG]](../../common/images/article132/qcad13.png) 
    
    
     
     
Die Augen zeichnen
    Indem man das verwendet, was wir bis jetzt gesehen haben,
    können wir auch das linke Auge zeichnen. Wieder benutzen wir Konstruktionsgeraden und zeichnen eine Polylinie von Schnittpunkt zu Schnittpunkt.
An den unten mit grünen Kreuzen markierten Punkten rundet man
das Profil mit einem Radius von 5 ab. An den mit magenta frabenen Kreuzen
markierten Punkten rundet man mit dem Radius 25 ab.
Schließlich löscht man die Konstruktionsgeraden und verdoppelt das linke Auge durch Spiegelung (Punkt 4).
    
    Alle nötigen Kommandos für diese
    Operation wurden bereits dargelegt.
      
    
      
       ![[qcad14.png]](../../common/images/article132/qcad14.png) 
    
    
     
     
Die Maße anbringen
    Maße sind  keine Stärke von QCad: Es ist
    unmöglich, Toleranzen anzugeben oder anderswohin als in die
    Mitte des angrenzenden Striches zu schreiben. Dieser letzte Punkt
    hat zur Folge, daß die Größe der Zeichen
    geändert wird mit Bezug auf den vorhandenen Platz zwischen
    zwei Bezugsstrichen, was dem Ganzen einen komischen Aspekt gibt.
    Wie dem auch sei, um Anmerkungen zu machen, muß man: Sich auf
    dem Anmerkungslayer positionieren. Wir wählen adäquate
    Strichattribute aus, besonders eine Dicke von 1 und eine Farbe
    verschieden von anderen Strichen, einzigartig wenn möglich.
    Das ist aber keine Pflicht. Wir wählen <Anmerkung (Submenu
    dimensions)> <Anmerkungsart Horizontal oder Vertikal oder
    Ausstrahlend ... > <Endpunkte, um Hilfslinien zu
    verankern, oder bestimmte Kreuzungen (Snap manually to ... )>
    <Punkt (Snap to nothing), um die Position der Dimension
    festzulegen>. Das Wechseln von einer Art der Verankerung zu einer anderen zu
    wechseln, wird durch die Nutzung von Tastaturabkürzungen
    erleichtert: F für <Punkt>, E für
    <Endpunkte>, X für <Automatische Kreuzung>
    etc.. Die Punkte A, B und C sind schwierig mit Maßen zu
    versehen.
      
    
      
       ![[qcad15.png]](../../common/images/article132/qcad15.png) 
    
    
     
     
Einen Schnitt erstellen: Vorbereitung
    Die Darstellung eines dreidimensionalen Objektes in 2D macht
    mehrere Ansichten angeordnet nach bestimmten Zeichennormen notwendig
    und sei es auch nur, um die Dicke des Objektes zu zeigen. Unsere
    Zeichnung stellt ein Stück von 20 mm Dicke dar, bearbeitet in
    der Tiefe auf 5mm. Dies so zu sagen, ist nicht explizit genug und
    eine Schnittsicht wird nötig. Dazu wird der Layer
    <Cotation (Anmerkungen)> unsichtbar gemacht mit einem
    Doppelklick auf das Icon mit dem offenen Auge. Einen Layer
    <Coupe (Schnitt)> hinzufügen mit der Option "+" im
    Verwaltungsmenü für Layer. Die Attribute eines
    genormten Schnittstriches (ein Punkt, ein Bindestrich) mit
    Dicke 1 aktivieren. Die Ebene des Schnittes ziehen mit
    <Gerade> <Polylinie> <Am Gitter entlang (Snap to
    grid points)> derart, daß es annähernd zwischen den
    Augen durchführt.
      
    
      
       ![[qcad16.png]](../../common/images/article132/qcad16.png) 
    
    
     
     
Die Schnittansicht umreissen
    Beim industriellen Zeichnen ob auf dem Brett oder mit CAD, es
    muß immer eine Korrespondenz zwischen den Ansichten geben.
    Dementsprechend stellen die verschiedenen darzustellenden "Dicken"
    keine Schwierigkeiten dar. Wir benutzen einfach wieder
Konstruktionsgeraden die durch die Kantenkreuzungspunkte mit der
Schnittgeraden laufen:
      
    
      
       ![[qcad17.png]](../../common/images/article132/qcad17.png) 
    
    
     
     
Den Schnitt zeichnen und schraffieren
    Sich auf die Konstruktionsgeraden stützend zeichnet man das
    Schnittprofil mit einer Polylinie, die die Attribute der
    vorhergehenden Sicht hat (1 auf der Abbildung QCad18, nächstes Bild).
     Wir modifizieren die Eigenschaften der Linien für die
    Schraffur (2). Wir wählen <Schraffieren (Create
    hatchings)(3)> <Gebiet (Tag range)> <Snap to nothing>
und ziehen ein Fenster um
    die Schnittsicht, die dann ausgewählt ist (4). Bestätigen (5).
    Eine Dialogbox "Create hatchings" erscheint. Wir wählen
    passende Schraffurparameter aus (6). Wir bestätigen mit Ok (7).
    Wenn alles gut gelaufen ist, dann erhält man eine schraffierte
    Sicht (8).
      
    
      
       ![[qcad18.png]](../../common/images/article132/qcad18.png) 
    
    
     
     
Und schließlich der Abschluß
    Der Schnitt, wie er hier dargestellt ist, ist
    gemäß den Regeln des industriellen Zeichnens nocht nicht
komplett.
    Er wird ein Schnittansicht, sobald man zwei fehlende Kanten auf
    Höhe der Augen hinzufügt. Man sieht im Schnitt das Material über den
Augen und muß das in der Zeichnung zu Ausdruck bringen. Man fügt die Linien wie folgt
    hinzu, <Gerade> <Polylinie (Create lines)>
    Die Zeichnung ist fertig. Es bleibt nichts weiter, als den
    Datenblock im Papierrahmen zu füllen. Ich überlasse es Ihnen die
    Textfunktion zu entdecken.
      
    
      
       ![[qcad19.png]](../../common/images/article132/qcad19.png) 
    
    
     
     
Schlussbemerkung
    Die Linux CAD-Anwendungen unter GPL sind nicht sehr zahlreich. Es
    ist deshalb angebracht, den Autoren von QCad Ehrerbietung zu
    erweisen und ihnen zu danken, für den Nutzen, den sie der
    Community geben. Wenn es im Moment auch nicht dabei ist,
    industrielle Anwendungen vom Typ Cadkey, AutoCad oder DMT zu
    entthronen, so bleibt es doch ein gutes Lerntool und für nicht
    zu komplexe Pläne. Man kann aber die Schwäche der
    Maßfunktion bedauern, das Fehlen von Verkleidungsfunktionen
    (Rauhheit, geometrische Toleranzen, Schnittplan ...) und die
    numerische Einschränkung der geometrischen Randbedingungen.
    Aber man kann sich zur Einfachheit der Handhabung
    beglückwünschen, zur einfachen und angenehmen Benutzeroberfläche,
    zur Mächtigkeit der Einbindungs- und Schraffurfunktionen, zur
    Wahl des DXF Formats und keinem proprietären Format ... . Und
    zu vielen anderen zu entdeckenden Sachen, was ziemlich einfach sein
    dürfte. Als Beweis, ich habe QCad und seine
    Möglichkeiten beim Benutzen entdeckt.
    Ohne die Dokumentation zur Kenntnis zu nehmen, die
    auf Englisch für mich total obskur bleibt. Dies festgestellt
    hat sich die Optik von CAD in letzter Zeit radikal geändert.
    Es wird weniger eine Frage davon werden, 2D Zeichnungen zu
    produzieren, um ein dreidimensionales Objekt zu
    repräsentieren. Sondern, mit Hilfe performanter Tools und
    Volumenmodellierer mit varierenden Parametern, erarbeitet man ein
    3D Modell komplett definiert in Form und Dimension, wobei es dem
    Programm zufällt, automatisch die Pläne, Anmerkungen und
    das Listung der numerischen Steuerung zu erstellen. Das wären
    ProEngineer, SoldConcept, Catia, Solid Edge oder Think3D... . Ich
    hab's vergessen. Wann wird es diese Anwendungen unter Linux geben?
    Im Moment haben wir QCad und CAM Expert, seinen
    kommerziellen Bruder, ausgestattet mit einer zweiachsigen CAD
    Funktion, und alte MS-DOS Produkte, wie DMT10 von Mécsoft
    Industrie, die perfekt unter der Linux Dosemulation funktionieren, wie
man im folgenden Bild sehen kann.
      
    
      
       ![[qcad20]](../../common/images/article132/qcad20_t.png) 
    
    
     
  
 
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